Mama Monday–Es dreht sich Nicht ALLES um das Baby

Ich habe schon verkündet, dass mein Freund und ich Nachwuchs erwarten. Das ist wirklich eine aufregende Zeit für uns. Bis jetzt hat sich noch nicht viel geändert und wir haben beide noch unseren Alltag. Alle Sachen und Gewohnheiten können wir bis dato beibehalten und das möchten wir auch solange ausnutzen, solange es möglich ist. Vor einiger Zeit habe ich bei meiner Bloggerkollegin Shias Welt gelesen, dass sie etwas vom Babyboom (in der Bloggerwelt) genervt ist und ganz ehrlich, ich kann genau nachvollziehen, was sie mit ihrem Posting meint.

Mit Mitte 20 habe ich genauso empfunden und für mich war es nie ein Problem, wenn Freundinnen sesshaft geworden sind und sich auf Kind und Kegel konzentriert haben. Die Babygespräche haben mich nicht so genervt, was mich eher genervt und auch verletzt hat, waren immer die Fragen:”Wann wollt ihr heiraten und bist du nicht schon bald zu alt für ein Kind?” Die Betonung lag immer auf “schon zu alt” – Nein! Mit Mitte 20 und sogar mit Ende 2o habe ich mich noch immer nicht bereit gefühlt eine Familie zu gründen. Mein Freund und ich haben unsere Freiheiten genossen und für uns hat es eben noch nicht gepasst. Wenn es nach mir ginge, dann könnte ich noch immer 10 Jahre warten, aber da sagt die biologische Uhr etwas anderes.

Jetzt bin ich schwanger und ich muss sagen, es dreht sich nicht ALLES um das Baby. Natürlich sind meine Freundinnen neugierig und möchten wissen, wie es mir geht und wie sich eine Babykugel anfühlt. Ich bin auch bereitwillig darüber zu reden, aber ich bin auch ein Mensch, der genug Empathie besitzt um zu wissen, wann man nicht mehr über das Babyglück sprechen soll. Ich kann mich an einer Situation erinnern, wo ich mich wirklich schlecht gefühlt habe. Ein guter Freund von meinem Freund und mir hat uns über die Schwangerschaft von seiner Frau erzählt.

Wir haben uns für ihn sehr gefreut. Bei jedem Wiedersehen hat er uns freudig erklärt, dass es so toll ist, dass es so schnell geklappt hat. In dieser Phase haben mein Freund und ich am Nachwuchs gebastelt und es ist bei uns lange Zeit nichts passiert. Wir haben bewusst niemanden von unserem Plan erzählt und genau solche Gespräche möchte man in so einer “Schaffenskrise” nicht hören.

Unser Freund hätte es nicht wissen können, was in mir vorgeht, aber die Gespräche haben mich wirklich traurig gemacht. Gegenüber Paare, vor allem, die schon ewig lang zusammen sind, vermeiden mein Freund und ich klassische Fragen wie:”..und wann ist es bei euch soweit?” Das halten wir für geschmacklos und zu intim. Wenn jemand mit uns darüber reden will, dann haben wir ein offenes Ohr dafür, aber von alleine würden wir uns nicht so aufdrängen. Schließlich wissen wir selbst, wie unangenehm so ein Verhör sein kann.

Es gibt außerhalb der Schwangerschaftsphäre noch andere Themen, die ich mit meinen Mädels bequatschen kann. Einer meiner besten Freundinnen, die nun eine 9 Monate alte Tochter hat, ist für mich wirklich eine vorbildliche Mama. Wenn wir uns treffen, dann ist das Baby nicht im Mittelpunkt der Geschehnisse. Sie ist super entspannt. Wenn ihre kleine Raupe mal kurz raunzt oder schreit, dann packt sie das Baby und es wird gleich in ihren Armen beruhigt.

Bei unserem letzten Treffen haben wir wirklich heiß über Dinge diskutiert, die rein gar nichts mit dem Kind zu tun hatten….ja, genau so möchte ich auch sein! Ich werde sicher viele schlaflose Nächte haben, das Baby wird mich sicher in den Wahnsinn treiben, ich werde sicher Versagensängste haben….aber das ist ok! Ich möchte eine gute Mama werden und dabei mein altes Leben, das ich davor hatte nicht vergessen. Es wird sicher ein kein leichter Weg sein, aber nur aus Fehlern kann man lernen und stärker werden.