Vorweg möchte ich gleich schreiben, dass ich gerne Mama bin und mein ganzes Herz meiner Familie gehört. 2 Jahre lang war ich zuhause, habe mich täglich um meine Tochter gekümmert und in dieser Zeit habe ich kaum auf mich geschaut. Die Bedürfnisse von meinem Kind standen und stehen noch immer auf der höchsten Stufe der Prioritätenliste. Bevor ich etwas mache oder entscheide, frage ich mich zuerst, ob es für Nora passt. Als Mutter funktioniere ich wunderbar und im Laufe der Zeit habe ich einfach auf mich vergessen. Die wichtigste Strategie war einfach den Tag irgendwie herumzubekommen und das schönste Erlebnis im Alltag waren 4 Stunden Schlaf am Stück. Alles drehte sich nur mehr um Nora. Wie können mein Mann und ich Nora bespassen? Welche Ausflüge sollen wir mit ihr machen? Welche Nachmittagsprogramme sind für Kleinkinder tauglich? Ist das etwa alles? Dreht sich alles nur mehr um das Kind?
Wir lieben unsere Kinder, ABER….
Ich sage jetzt ganz bewusst: NEIN! Natürlich lieben alle Eltern ihre Kinder, aber was wir oft vernachlässigen sind wir selbst. Mein Mann kommt oft “kaputt” von der Arbeit nachhause und braucht seine Auszeit bevor er für die Familie ansprechbar ist. Er hat sich auch oft die Freiheit genommen mit seinen Jungs abzuhängen oder seinem Hobby nachzugehen. Schließlich kann er nicht ständig bei der Familie sein und er braucht Zeit für sich und die hat er sich einfach genommen. Alles legitim und nachvollziehbar. Während meiner Karenz habe ich das auch nachempfinden können und habe ihm diesen Freiraum geschenkt. Seit einem Jahr bin ich wieder im Job und mein Tag ist sehr straff getaktet und ja, es ist für mich stressig diesen Zeitplan einzuhalten. Die vielen Streitgespräche, die ich mit Nora in der Früh habe, kennt mein Mann gar nicht und das kostet mich wirklich viele, viele Nerven.
Ich mache alles gerne, ABER ich habe nun beschlossen, dass ich eine bewusste kinderfreie Zone brauche. Zeit für mich ist gering und kostbar. Als ich im Spätsommer für Nora diverse Kurse rausgesucht habe und stundenlang recherchiert habe, wo ich das Kind denn anmelden kann, habe ich auch Aktivitäten für Erwachsene gefunden. Ganz spontan habe ich mich für einen Kochkurs angemeldet. Dieser hat mir Spaß gemacht und es war Qualitytime von mir für mich. Ich habe nun beschlossen, dass ich mir 1x im Monat ein #mamatimeout gönne und etwas für mich tue. Im Kopf habe ich schon einige Ideen und ich hoffe, dass ich diese auch bald umsetzen kann. Die Zeit mit mir kann gerne etwas produktives sein (Kochkurs, Backkurs, Weiterbildung) oder ich lasse mich einfach mit einer Schönheitsbehandlung verwöhnen. Das werde ich einfach immer nach Lust und Laune entscheiden.
Mama Auszeit nehmen
Wann soll man bzw. kann man bewusst für sich Zeit nehmen? Für dieses Vorhaben muss ich mich natürlich mit meinem Mann absprechen, damit er die Kinderbetreuung übernimmt. Genauso gönne ich dem Papa auch seine Auszeit. Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich jeden einzelnen Schritt mit tausend Gedanken zerpflückt habe, während mein Mann die Dinge, die er tun wollte, einfach getan hat. Auch in unserem Alltag nehme ich mir meine 20 – 30 min und sage klipp und klar, dass ich Ruhe brauche. Manchmal bin ich nach der Arbeit so erledigt und brauche ein paar Minuten um wieder für die Familie da sein zu können.
Mama Timeout klingt im ersten Moment vielleicht etwas schrecklich, aber ich denke, dass jede Mutter sich eine kleine Pause von ihrem Kind oder Kindern gönnen darf. Es ist sozusagen wie ein Powernap. Wenn die leeren Batterien aufgeladen sind, dann hat man mehr Energie um wieder Vollblut Mutter oder Papa zu sein.
HappyFace313 says
🙂 Liebe Thanh,
das ist eine sehr gute Idee!
Ich finde, dass man sich viel öfter eine Timeout nehmen sollte. Man merkt meist erst viel zu spät, dass man auf dem Zahnfleisch geht. Dem sollte man vorbeugen.
Dass Du Deine Familie liebst, ist klar, daran gibt es auch gar keinen Zweifel.
Aber schau auf Dich und gönne Dir eigene Quality time.
Alles Liebe und schöne Woche
Claudia 🙂